DAS PROJEKT
AUSGANGSLAGE
30’000 Fahrzeuge durchqueren täglich den Fäsenstaubtunnel – fast doppelt so viele wie im Gotthard-Strassentunnel. Die Stadttangente Schaffhausen ist für den Verkehr in der Region unverzichtbar. Damit Industrie und Gewerbe wettbewerbsfähig und die Kernagglomeration für die Wohnbevölkerung auf hohem Niveau attraktiv bleiben, muss die Funktionsfähigkeit des Verkehrssystems langfristig sichergestellt bleiben.
Staus zu Spitzenzeiten führen bereits heute auf dem Stadtring zu Konflikten zwischen dem Auto-, dem Fuss- und Veloverkehr sowie dem ÖV. Der Autoverkehr soll künftig auf die Nationalstrasse gelenkt werden, um so das städtische Strassennetz zu entlasten.
Um das zu erreichen, braucht es:
- Eine sichere und langfristig betriebsfähige Nationalstrasse auf der Nord-Süd-Achse
- Eine Verschiebung vom motorisierten Individualverkehr zum öffentlichen Verkehr und dem Langsamverkehr
Mit dem Projekt «A4 Engpassbeseitigung Schaffhausen-Süd – Herblingen» beseitigt das ASTRA den verkehrlichen Engpass, erhöht die Sicherheit im Fäsenstaubtunnel und entlastet die Verkehrssituation in und um Schaffhausen
ZEITPLAN
PROJEKTÜBERSICHT
Infografik
Zweite Röhre Fäsenstaubtunnel
Die zweite Röhre des Fäsenstaubtunnels verläuft parallel zum bestehenden Tunnel und weist zwei Fahrspuren auf. Mit der Erweiterung kann der Verkehr richtungsgetrennt geführt werden, womit die Verkehrssicherheit massgeblich erhöht wird. Im Ereignisfall dient die nicht betroffene Röhre zudem als Fluchtweg. Weiter steht bei künftigen Unterhalts- oder Sanierungsarbeiten am Tunnel stets eine Röhre für den Verkehr zur Verfügung. Damit werden Umleitungen über das Stadtgebiet vermieden.
Anschluss Schaffhausen-Süd
In Fahrtrichtung Thayngen/Bargen wird die Fahrspur ab der Rheinbrücke als linker Fahrstreifen in den neuen Fäsenstaubtunnel II geführt. Der Gegenverkehr im Tunnel entfällt künftig. Bei der Auffahrt in Richtung Norden muss zudem nicht mehr eingefädelt werden: Die Auffahrtsspur wird als rechter Fahrstreifen durch den neuen Tunnel geleitet (sogenannte Spuraddition).
Der bestehende Fäsenstaubtunnel I wird für die beiden Fahrspuren Richtung Süden genutzt. Bei der Ausfahrt Schaffhausen-Süd führt die rechte Spur wie heute ins Bahntal/zum Galgenbucktunnel, die linke Spur führt geradeaus weiter über die Rheinbrücke in den Cholfirsttunnel.
Anschluss Schaffhausen-Nord / Galerie Schönenberg
In und auf der Galerie Schönenberg wird ein neues Verkehrsregime umgesetzt – dies aufgrund des Ausbaus auf vier Fahrspuren. Die zwei Fahrspuren in Richtung Winterthur führen durch die Galerie, während die beiden Spuren in Richtung Thayngen/Bargen neu auf der oberen Ebene der Galerie liegen.
Aus Platzgründen muss der Anschluss Schaffhausen-Nord teilweise aufgehoben werden. Die Einfahrt in die Autobahn ist dort nicht mehr möglich, die Ausfahrt nur noch von Winterthur herkommend.
Anschluss Mutzentäli
Die Verzweigung Mutzentäli wird zu einem Dreiviertel-Anschluss ausgebaut (eine Ausfahrt in Richtung Thayngen, Ein- und Ausfahrt in Richtung Winterthur). Zwischen der A4 und den Bahngleisen entsteht ein neuer Kreisel. Von dort aus führt eine Brücke über die Gleise bis zur Ebnatstrasse, wo die Anbindung an das städtische Netz liegt.
Damit werden die Industrie- und Gewerbezone Ebnat und der Entwicklungsschwerpunkt Herblingen aufgewertet. Diese Gestaltung bietet auch neue Möglichkeiten für den Fuss- und Veloverkehr, insbesondere eine Nord-Süd-Verbindung über die Gleise.
Flankierende Massnahmen
Das Projekt umfasst verschiedene flankierende Massnahmen, die auf dem städtischen Strassennetz umgesetzt werden. Sie unterstützen die Verkehrsverlagerung auf die Nationalstrasse und entlasten insbesondere die Strassen rund um die Altstadt.
Der Verkehr aus den Wohnquartieren sowie den Industrie- und Gewerbegebieten wird gezielt zum nächstgelegenen Anschluss der A4 geführt. Zudem werden auch der Fuss- und Veloverkehr sowie der öffentliche Verkehr in der Stadt gefördert. Die Planung und Umsetzung der Massnahmen erfolgen in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Kanton Schaffhausen.
Anschluss Schaffhausen-Nord / Galerie Schönenberg
In und auf der Galerie Schönenberg wird ein neues Verkehrsregime umgesetzt – dies aufgrund des Ausbaus auf vier Fahrspuren. Die zwei Fahrspuren in Richtung Winterthur führen durch die Galerie, während die beiden Spuren in Richtung Thayngen/Bargen neu auf der oberen Ebene der Galerie liegen.
Aus Platzgründen muss der Anschluss Schaffhausen-Nord teilweise aufgehoben werden. Die Einfahrt in die Autobahn ist dort nicht mehr möglich, die Ausfahrt nur noch von Winterthur herkommend.
UMWELTSCHUTZ
Der Naturschutz ist wichtiger Bestandteil von Nationalstrassenprojekten. Ein Umweltverträglichkeitsbericht gibt Aufschluss über Pflanzen- und Tierarten und erforderliche Schutzmassnahmen.
Eine Umweltbaubegleitung achtet darauf, dass das Projekt mit grösstmöglicher Rücksicht auf Natur und Lebewesen im Projektperimeter umgesetzt wird. Beeinträchtigungen für Anwohnende und Verkehrsteilnehmende werden so weit wie möglich vermieden.
Das heutige Entwässerungskonzept wird genau geprüft und wo nötig verbessert. Teilweise werden bestehende Sammelleitungen und Schächte ersetzt. Die bestehenden Strassenabwasserbehandlungsanlagen bei der Verzweigung Mutzentäli werden angepasst.
LÄRMSCHUTZ
Der Schutz vor Strassenlärm ist für das ASTRA ein zentrales Anliegen. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben wird überprüft, und Massnahmen zur Minderung der Lärmbelastung werden festgelegt.
Heute können nicht alle Grenzwerte eingehalten werden. Deshalb sind im Rahmen des Projekts diverse Lärmschutzmassnahmen vorgesehen. Diese umfassen den Einbau eines lärmarmen Belags, aber auch der Bau von neuen Lärmschutzwänden bzw. die Erweiterung von bestehenden Lärmschutzwänden.
Künftige Gestaltung der Krebsbachstrasse (Visualisierung)
AUSWIRKUNGEN VERKEHR
Im Vergleich mit dem Referenzszenario (Jahr 2040 ohne Nationalstrassenausbau und ohne flankierende Massnahmen) kommt es grob gesehen zu folgenden Veränderungen:
- Entlastung: Bachstrasse–Fulacherbürgli–Innere Fulachstrasse–Äussere Fulachstrasse; Ebnatstrasse West von Fulachstrasse bis Kreisel Ebnat; Rosenbergachse–Steigstrasse–Spitalstrasse-Hochstrasse; unteres Mühlental
- Mehrbelastung: Fäsenstaubtunnel und Galgenbucktunnel; Rheinuferstrasse West–Mühlenstrasse; Gemsgasse (Spital zum Anschluss Schweizersbild); Oberes Mühlental–Schweizersbildstrasse West; Ebnatstrasse Ost
- Quartierabhängige Auswirkungen: Der Entwicklungsschwerpunkt Herblingen/Herblingertal wird besser an die Nationalstrasse angebunden. Der Verkehr aus dem Raum Feuerthalen/Schaffhausen Süd sowie aus dem Emmersbergquartier zieht es an den Anschluss Schaffhausen Süd, Niklausen- und Grubenquartier werden über den neuen Anschluss Mutzentäli bedient.
SICHERHEITSSTOLLEN FÄSENSTAUB
Im Rahmen des Nachbarprojekts «Erhöhung Tunnelsicherheit Fäsenstaub und Cholfirst» wird ein Sicherheitsstollen im Fäsenstaubtunnel geplant. Damit erfüllt das ASTRA seine gesetzliche Pflicht, die Sicherheit im Tunnel zu erhöhen. Sofern das Projekt «Engpassbeseitigung Schaffhausen-Süd–Herblingen» fristgerecht realisiert werden kann, wird der Bau dieses Sicherheitsstollens hinfällig und die Tunnelsicherheit durch die zweite Fäsenstaub-Röhre erhöht.